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TIERWOHL

In die weite Welt der Ziegen

Ziegen sind nicht nur echt charmante Tiere mit einer beeindruckenden und zeitlosen Frisur, sondern auch wahre Meister des Überlebens und der Geschicklichkeit. Diese gehörnten Vierbeiner haben mehr auf dem Kasten, als viele ihnen auf den ersten Blick zutrauen. Sie haben die Welt erobert. Hindernisse gibt es gefühlt für sie keine. Und verdammt süß sind sie auch noch dabei.

Dabei sollten wir nicht vergessen, dass Ziegen sehr zu unserem Leidwesen vor allem für ihre Milch und ihr Fleisch gehalten werden. In vielen Regionen der Erde ist es das am meisten gegessene Fleisch  nach Huhn und Schwein. Und auch Ziegenkäse wird rund um den Globus verzehrt. Gerade in unseren Breiten muss das natürlich nicht so sein. Fans von Käseersatz wissen das schon längst.

Lass uns alles Wissenswerte rund um die frechen Tiere mit Bart in unserem heutigen Ziegen-Special etwas genauer betrachten.

Hausziegen: die klugen Hofnarren

Hausziegen sind absolute Charakterköpfe, neugierig und oft auch witzig. Sie verbinden ihre Schlauheit mit einer Portion Schabernack, was sie zu unterhaltsamen und liebenswerten Begleitern macht. Ob sie nun Türen öffnen, aus ihrem Gehege ausbrechen oder die Schuhe des Bauern stehlen – Hausziegen haben immer einen Streich auf Lager. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihr schnelles Lernvermögen machen sie zu faszinierenden, wenn auch manchmal herausfordernden Haustieren. Jeder von uns hat wohl mindestens ein virales Video von den selbstbewussten Tieren vor Augen, wo sie ihren Unsinn treiben oder sich für andere Tiere halten, wie für Hunde inklusive „Bellen“.

Ziege ist nicht gleich Ziege

Mit über 300 verschiedenen Rassen weltweit könnte man fast meinen, Ziegen hätten einen Vielfalts-Wettbewerb gestartet. Gestatten, hier wollen sich dir einige dieser einzigartigen und manchmal skurrilen Vertreter der Ziegenwelt vorstellen.

  1. Die Bergziegen: die Extremsportler

    Fangen wir bei den imposanten Bergziegen an, die Berge erklimmen, als wäre es ein Spaziergang im Park. Diese Akrobaten mit ihren beeindruckenden Hörnern sind die Draufgänger unter den Ziegen und können in der Tierwelt wohl als Extremsportler durchgehen. Stell dir vor, du kletterst an einer steilen, fast senkrechten Felswand empor – und das ganz ohne Sicherung. Diese Tiere haben Fähigkeiten, die selbst den erfahrensten Bergsteiger erblassen lassen. Ihre Hufe sind wahre Wunderwerke der Natur, perfekt geeignet, um auf schmalen Felsvorsprüngen Halt zu finden. Wenn Gämsen Berge erklimmen, könnte man meinen, sie hätten den Berg zuvor gefragt: „Darf ich mal eben hier hoch, bitte?! Danke“ – so eine Einheit bilden sie mit dem herausfordernden Gelände.

  1. Die Kaschmirziege: die Modeikonen

    Dann haben wir die Kaschmirziegen, die Fashionistas unter den Ziegen. Sie zählen zu den sogenannten Wollziegen mit besonderer Unterwolle in den Farben Schwarz, Weiß, Grau und Braun. Mit ihrem luxuriösen Fell, das weicher ist als die weichste Schafswolle, sind sie die unangefochtenen Stars auf dem Laufsteg der Natur. Wie immer gilt für uns: ihr Haarkleid steht nur diesen Tieren selbst so gut. In den Regionen, in denen sie zumindest ursprünglich leben, nämlich dem Himalaya, hält es sie mollig warm und trocken.

  1. Die Zwergziegen: die Taschenformat-Talente

    Die Zwergziegen sind die Entertainer ihrer Gattung. Klein, frech und voller Energie, wirken sie fast wie kleine Comedians. Sie sind die perfekten Kandidaten für den Titel „Ziege des Jahres“ im Taschenformat. Ihre Verspieltheit fasziniert uns Menschen, so dass sie als Haustiere immer beliebter werden. Allerdings sind sie selbstverständlich kein Spielzeug, sondern lebendige Wesen mit ganz speziellen Anforderungen und Eigenschaften. Daher sollte man sich immer sehr gut über ihre Haltung informieren, damit man ihnen wirklich ein artgerechtes Zuhause bieten kann.

  1. Die Boer-Ziegen: die Bodybuilder

    Boer-Ziegen (oder auch Burenziegen) sind die Muskelprotze unter ihren Artgenossen. Diese weiße Ziegenart mit rotbraunem Kopf stammt aus Südafrika, wo sie ursprünglich zur Fleischproduktion gezüchtet wurde. Mit ihrer massiven Statur und beeindruckenden Muskelkraft sind sie so etwas wie die Arnold Schwarzeneggers der Ziegenwelt. Sie machen nicht nur im Fitnessstudio eine gute Figur, sondern auch auf der Weide.

  1. Die Angoraziege: die Haarstylisten

    Nicht zu vergessen sind die Angoraziegen, sozusagen die Haarstylisten der Wollziegen. Mit ihrem langen, lockigen und seidigen Fell, das aussieht, als wären sie gerade vom Friseur gekommen, sind sie die Trendsetter in Sachen Ziegenfrisuren. Noch dazu sind sie reinweiße Tiere und wirken überaus edel.

  1. Die (anglo-)nubische Ziege: die Langohren

    Die langbeinigen nubischen Ziegen mit ihren langen, floppy Ohren und dem aristokratischen Aussehen erinnern an elegante Landadelige, die gerade aus einem Jane-Austen-Roman spaziert sind. Sie sind aus der Kreuzung zwischen afrikanischen bzw. indischen und englischen Ziegenrassen entstanden und gelten als besonders intelligent.

  1. Die Pyrenäen-Ziege: die Geister der Berge

    Und dann gibt es noch die majestätischen Pyrenäen-Ziegen, beheimatet in der Bergwelt zwischen Frankreich und Spanien, die wie Geister durch die nebligen Berglandschaften streifen. Mit ihrem dichten Fell und den eindrucksvollen Hörnern sehen sie aus wie die Wächter alter Sagen und Legenden.

Socializer  & Kletterkünstler

Und es gibt noch vieles weitere Wissenswerte über diese Tiere. Wusstest du beispielsweise, dass Ziegen die Sozialtiere schlechthin sind. Sie bilden enge Bindungen und pflegen stets „meckernden“ Kontakte wie Gäste auf einer schicken Cocktailparty. Ihre Kommunikation ist überaus ausgefeilt.  Was für uns nur wie Meckern klingt, ist ihre vielschichtige eigene Ziegensprache. Dabei ist ihre Fürsorglichkeit deutlich ausgeprägt, insbesondere gegenüber Jungtieren. Hier kennt jeder jeden und alle passen gemeinsam aufeinander auf. Besonders bei widrigen Bedingungen zahlt sich die soziale Struktur dann um so mehr aus. Sie erklimmen und teilen sich sogar Bäume.

Mindestens ebenso geschickt sind Ziegen wie sie gesellig sind. Nicht nur in steilen Berghängen fühlen sie sich pudel-, Verzeihung, ziegenwohl. Auch in den Ästen von Bäumen und Sträuchern.

Die Geschichte der baumkletternden Ziegen klingt wie ein Märchen, ist aber Realität. In Marokko zum Beispiel klettern Ziegen auf Argan-Bäume, um an die leckeren Früchte zu gelangen. Diese atemberaubenden Akrobatiknummern sind nicht nur ein Zeugnis ihrer Geschicklichkeit, sondern auch ein Beweis dafür, dass Ziegen bereit sind, für eine gute Mahlzeit buchstäblich Bäume zu erklimmen.

So haben sie sich an viele karge Gebiete angepasst und sind Überlebenskünstler in teils unwirtlichen Landstrichen. Dass die Menschen die Ziegen hierbei für die Gewinnung von Arganöl arbeiten lassen, ist wieder eine andere Geschichte …

Von der Ur-Ziege auf vier Hufen um die Welt

Unsere heutigen Hausziegen stammen wahrscheinlich von einer Art Ur-Ziege ab, die sich durch Robustheit und Vielseitigkeit auszeichnete. Stell dir eine Ziege à la Chuck Norris der Tierwelt vor – unverwüstlich, anpassungsfähig und bereit, jede Herausforderung anzunehmen. Diese Ur-Ziege war der Ausgangspunkt für die Vielfalt, die wir heute bei den Ziegen sehen. Wenn wir über die geographische Herkunft von Ziegen sprechen, begeben wir uns auf eine faszinierende Weltreise …

Denn die Geschichte der Ziege ist so alt wie die Zivilisation selbst und führt uns durch verschiedene Kontinente und Kulturen. Unsere Reise beginnt im Nahen Osten, der als die ursprüngliche Heimat der Ziegen gilt. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Ziegen bereits vor etwa 10.000 Jahren in dieser Region domestiziert wurden. Diese frühen Ziegen waren wahrscheinlich wild, robust und perfekt an das trockene, bergige Terrain angepasst. Sie dienten den Menschen als Quelle für Milch, Fleisch und Fell. Von dort aus breiteten sich Ziegen zusammen mit wandernden menschlichen Stämmen nach Europa aus. In den verschiedenen europäischen Kulturen entwickelten sich zahlreiche Ziegenrassen, angepasst an die jeweiligen klimatischen Bedingungen und Landschaften. Ob in den windigen Höhen der schottischen Highlands oder in den sonnenverwöhnten Gebieten des Mittelmeers – überall fanden Ziegen ein neues Zuhause. Mit den europäischen Entdeckern kamen Ziegen auch auf die amerikanischen Kontinente und etwas später sogar nach Australien und Neuseeland.

Anpassungs-Champions

Diese Anpassungsfähigkeit der Ziegen zeigt sich in den gegensätzlichen Klimaregionen Afrikas am deutlichsten. Hier entwickelten sie sich in unterschiedlichsten Umgebungen – von den trockenen Wüsten Nordafrikas bis zu den feuchten Regionen südlich der Sahara. Afrikanische Ziegenrassen sind bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und extremen Wetterbedingungen.

In Asien, insbesondere in Ländern wie Indien, China und der Mongolei, sind Ziegen unverzichtbar für das ländliche Leben. Die meisten Ziegen auf diesem Planeten leben dabei übrigens in der Mongolei. In den hohen Gebirgen des Himalayas finden wir sogar Ziegenarten, die speziell für das raue Klima und die steilen Berghänge in sehr starker Höhe angepasst sind.

So sind Ziegen globale Geschöpfe. Von den eisigen Gebirgen und Wüsten bis zu den tropischen Regenwäldern. Ihre Vielseitigkeit und ihr Überlebenswille haben sie zu einem Symbol der Flexibilität, Zähigkeit und Ausdauer gemacht. In jeder Ecke der Welt zeigen Ziegen, dass sie mehr sind als nur Nutztiere – sie sind ein integraler Bestandteil unserer Geschichten und Kulturen.

Genauso süß und intelligent wie unsere Haustierlieblinge

Emotional und sozial betrachtet stehen Ziegen unseren bekannten Haustieren, wie Hunden und Katzen, in nichts nach. Experimente (des Forscherteams um Alan McElligott von der Queen Mary University in London) haben gezeigt, dass Ziegen den Menschen ebenso  “verstehen” wie Hunde oder Pferde, und das obgleich sie in der Regel nicht so eng mit uns zusammenleben und interagieren. Also von wegen „blöde Ziege“! Während ihrer Domestizierung durch den Menschen haben sich die kognitiven Fähigkeiten der Ziegen weiterentwickelt. Die Intelligenz der Ziegen ist der von Hunden oder Pferden also wohl vergleichbar. “Zwar wussten wir schon aus früheren Studien, dass Ziegen intelligenter sind als angenommen”, erklärt McElligott. Doch die Ergebnisse seiner Studie würden darauf hindeuten, dass die kognitive Leistung der Ziegen bisher unterschätzt wurde (Klaus Taschwer, österreichischer Wissenschaftsredakteur beim Standard, 2016). Sie zeigen Freude, Trauer und Neugier. Sie spielen, schmusen und bauen Beziehungen auf. Diese emotionalen Eigenschaften werfen die Frage auf, warum wir Ziegen oft (noch) anders behandeln als unsere pelzigen Freunde zu Hause. Je mehr wir über sie wissen, desto weniger Gründe gibt es unserer Meinung eigentlich dafür. Und für Ziegenkäse gibt es schließlich tollen Käseersatz.

Funfacts – nicht zum Meckern

Zehn verblüffende Fakten über Ziegen:

  1. Ziegen können ihre Laute ändern, um mit verschiedenen Artgenossen und in verschiedenen Situationen zu kommunizieren – ein bisschen wie der Wechsel von WhatsApp zu Instagram. 😉
  2. Ihre Augen haben rechteckige Pupillen, was ihnen ein breites Sichtfeld verleiht – praktisch, um den nächsten Streich zu planen oder einfach den Überblick zu behalten.
  3. Ziegen können Emotionen in den Gesichtern anderer Ziegen oder Menschen erkennen und deuten – sie gehören quasi zu den Body-Language-Experten der Tierwelt.
  4. Manche Ziegenarten können bis zu drei Meter hoch springen – das ist, als würde ein Mensch über einen LKW springen!
  5. Ziegen haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis und können sich an Menschen und andere Tiere erinnern.
  6. Ziegen verlernen auch nie. Im Rahmen einer Studie lernten Ziegen, eine verschlossene Box mit Hebeln zu öffnen. Diese Fähigkeit hatten sie auch vier Jahre später noch abrufbar.
  7. Sie können komplizierte Puzzles lösen, um an Futter zu kommen. Man könnte sagen, sie haben einen gewissen Sherlock-Holmes-Spürsinn.
  8. Sie können lachen – ja, richtig gelesen, Ziegen können ein Glucksen von sich geben, das wie Lachen klingt.
  9. Ziegenbabys beginnen innerhalb von Minuten nach der Geburt zu laufen. Born ready to rock!
  10. Sie können Freundschaften mit anderen Tieren schließen, und nicht nur mit Hunden und Katzen.


In diesem Sinne: unterschätze nie die Talente einer Ziege. Diese Tiere sind nicht nur unterhaltsam und schlau, sondern auch wunderbare Geschöpfe, die unsere Achtung und den richtigen Umgang mit ihnen verdienen.

Mit Neugier, Geschicklichkeit und ihrer sympathischen Art mit Bart haben sie mit uns die Welt erobert. Deswegen mag es auch nicht verwunderlich sein, dass das englische Wort GOAT zwei Bedeutungen hat: erstens: Ziege – und zweitens: greatest of all time!