V-STORY

Grünes Licht für Weihnachten

Johannes Holster

Nachhaltig ist das neue Festlich

Erinnert ihr euch an die Tage, als Weihnachten vor allem darum ging, in festlicher Stimmung zusammenzukommen und sich über kleine Aufmerksamkeiten zu freuen? Die Zeiten haben sich gewandelt. Heute prahlt man nicht nur mit dem „most crazy“ geschmückten Weihnachtsbaum, sondern auch damit, wie umweltbewusst dieser ausgewählt wurde, und damit, wie kunstvoll und zugleich nachhaltig die Geschenke verpackt sind.

Aber jetzt mal im Ernst: Weihnachten ist DIE Zeit des Jahres, in der man die Kreditkarten überhitzen und die Mülltonnen überlaufen lässt. Aber warum feiern wir überhaupt Weihnachten – und dann so ausladend? Na klar, es geht um Liebe, Familie und … Geschenke! Viele, viele Geschenke.

Zahlen so ganz ohne Glanzlichter

Statistiken zufolge geben die Deutschen durchschnittlich über 280 Euro pro Person für Weihnachtsgeschenke aus (Quelle: Statista, 2021). Weltweit beträgt der Weihnachtsumsatz schätzungsweise über 400 Milliarden Euro! (Quelle: Deloitte, 2021) Da sieht man den Weihnachtsmann im Ferrari durch den Schnee driften!

Laut der Europäischen Umweltagentur (EEA) produzieren die Europäer durchschnittlich 5% mehr Abfall während der Weihnachtszeit im Vergleich zu anderen Monaten des Jahres. Dies ist hauptsächlich auf den erhöhten Konsum von Waren und Lebensmitteln sowie auf Verpackungsabfälle zurückzuführen (Quelle: Europäische Umweltagentur, Bericht 2020) und in Deutschland werden jedes Jahr schätzungsweise 25–30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. (Quelle: Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger, 2021). Hier gibt es so einige Ansatzpunkte, wie Weihnachten nachhaltiger werden kann … Fangen wir mal an: Braucht man wirklich überall und jedes Jahr Weihnachtsbäume?

Der „grüne“ Weihnachtsbaum

Einen Weihnachtsbaum nachhaltig zu kaufen, ist wie ein Tanz. Du willst den perfekten Partner: lokal gewachsen, aus zertifiziertem Anbau und vielleicht sogar im Topf, damit er im nächsten Jahr wiederkommt! Und wenn er dann seinen Job als strahlendes Zentrum deines Wohnzimmers beendet hat, kann er kompostiert, wiederverwendet oder in deinem Garten neu gepflanzt werden. Es lohnt sich sicher, hier gut zu recherchieren und nach deiner besten individuellen Lösung zu suchen.

Wir wollen haben noch eine viel grundsätzlichere Frage: brauchen wir alle wirklich einen eigenen lebenden Weihnachtsbaum? Es gibt auch schöne Gestecke und überhaupt Kerzenlicht verbreitet auch so eine ganz wunderbare Atmosphäre.

Oder du lässt dich mal brasilianisch inspirieren. Hier gilt: Lichtspirale statt Tannenbaum. Brasilien feiert bekanntlich gern. Die Stadt Natal hat als Wahrzeichen einen künstlichen Christbaum mit einer wunderschönen Lichtspirale, die über hundert Meter in den Himmel ragt. Das geht sicher auch in kleinem Maßstab.

Doch das sind nur Anregungen. Man könnte auch künstliche Bäume nutzen, die wiederverwendbar sind, oder man erfreut sich an den Weihnachtsbäumen in der Verwandtschaft, wo man eh die meiste Zeit zu Weihnachten verbringt.

Verpackung, die sich nicht anhäuft

Ach ja, die Familie zu Weihnachten … kann man auch auf originelle Weise „nutzen“. Warum nicht den alten Zeitungsausschnitt von Tante Ernas 80. Geburtstag oder das selbstgemalte Bild deiner 5-jährigen Nichte als Geschenkpapier verwenden? Oder wie wäre es mit Stoffresten aus Tante Marthas Fundus statt Hochglanzpapier?

Lass deiner Kreativität freien Lauf und den Verpackungsmüll in diesem Jahr hinter dir! Nur nicht in einen Wettbewerb ausufern lassen, wer die schönste Verpackung bastelt. Wir wollen ja den Familienfrieden auf gar keinen Fall gefährden. 😉

Veggie-Deluxe-Weihnachtsmenü

Das A und O eines nachhaltigen Weihnachtsessens? Natürlich pflanzliche Köstlichkeiten a la Velivery! Wie wär’s mit einem herzhaften Maronen-Nuss-Braten oder einem cremigen Cashew-Cheesecake zum Nachtisch? Die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln verbraucht weniger Ressourcen und setzt weniger Treibhausgase frei. Das bedeutet, dass dein Weihnachtsfest nicht nur lecker, sondern auch klimafreundlich und ist und sich der ein oder andere „Braten“ einem längeren Leben erfreuen darf. Frohe Weihnachten also auch für all unsere tierischen Freunde!

Internationale Anregung hätten wir für dich auch, was die Tischdeko betrifft. Mexiko, besonders die Stadt Juarez, feiert am 23. Dezember die Nacht der Rettiche. Weihnachtliche Figuren und Szenen werden hier aus Blumen, Obst und Gemüse gestaltet, zum Beispiel aus Radieschen geschnitzt. Das ist doch einmal was anderes als Lametta und Honigwachs?

Kein Stress – es ist Weihnachten

Konsum ist oft Stress. Die Läden sind überfüllt und die Schlangen spätestens an der Kasse lang. Nachhaltige Weihnachten ist auf viele Arten möglich. Sei es der Weihnachtsbaum im Topf oder seine synthetische Verwandtschaft, sei es das Re- und Upcycling von Verpackungen für die virtuellen Geschenke oder der pflanzliche Weihnachtsschmaus.

Ganz wichtig bleibt bei alledem: vergesst euch selbst nicht dabei. Die Weihnachtszeit kann (und sollte) für jeden von uns auch eine nachhaltig erholsame Zeit sein. Einfach etwas weniger Konsum und Stress und dafür mehr Zeit für sich und die Familie. Ein warmer Glühwein oder (Kinder)Punsch mit den Liebsten sollte daher zeitlich immer drin sein, oder? Und überhaupt ein wenig Muße, um über das wirklich Wichtige nachzudenken. Damit Besinnlichkeit nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt.

Sinn und Besinnlichkeit

Es fängt damit an, dass ich über Sinn nachdenke. Den Sinn von Weihnachten. Auch über sinnvolle Geschenke und überhaupt darüber, was dem anderen Freude machen könnte. Wem an nachhaltig-veganen Geschenken liegt, findet bei Velivery tolle Geschenkgutscheine, aber auch Süßes „ohne Reue“ oder ebenso edle wie vegane Tropfen.

Gemeinsam verbrachte Zeit kann wieder eine Chance für echte Kommunikation sein. Vielleicht gelingt es sogar, etwas vom friedlichen Spirit des Fests zu spüren?

Nach so viel Nachhaltig-Nachdenklichem wollen wir aber auch wieder ganz konkret werden …

12 Tipps für ein grünes Weihnachten

DIY-Geschenke: Selbstgemacht ist immer besser – weil persönlicher. Und macht Spaß!
Geschenke digital: Bücher, Musik, Abonnements – alles, was keinen physischen Platz braucht.
Recycelte-Deko: Alte Weihnachtskarten, Glitzer und ein bisschen Kreativität können Wunder wirken. Dazu noch schöne Tannenzapfen von draußen als natürliches i-Tüpfelchen
Lichter sparsam nutzen: Zeitschaltuhren sind der beste Freund des Energiesparers.

5. Ökostrom nutzen: Für das warme, flauschige Gefühl im Herzen.

6. Mitdenken und lokal einkaufen: Unterstützt eure Gemeinde und spart Transportkosten!

7. Mehr Grün auf den Teller: Pflanzliche Alternativen sind lecker und umweltfreundlich.

8. Unser Buchtipp dazu: Easy Vegan Christmas.

9. Übrigens: auch festlichen Wein und Glühwein haben wir vegan auf Lager.

10. Keine Einwegprodukte: Nein zu Plastikgeschirr und -besteck! Schon gar nicht zum Fest, finden wir.

11. Wiederverwendbare Verpackungen: Denk an die vielen Bäume, die du retten kannst!

12. Zeit schenken: Ein gemeinsamer Spaziergang oder ein handgeschriebener Brief sind oft die wertvollsten Geschenke.

Mit diesen Tipps wünschen wir dir fröhliche, lustige und grüne Weihnachten! Und schreib uns, wenn du selbst auch noch tolle Einfälle hast, wie Weihnachten ebenso grün wie festlich werden kann.