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TIERWOHL

Von langen Ohren und flinken Beinen

Hasen & Kaninchen – mehr als nur Kuschellieblinge

Gewitzter Comic-Held, aufmüpfige Zeichentrickfigur, niedlicher Hauptdarsteller  in Kindergeschichten, der berühmte gezeichnete Hase von Albrecht Dürer, Meister Lampe aus den Märchen oder natürlich der Osterhase: Kaum ein Tier ist ein so weit verbreiteter Star in Literatur, Kunst & Kultur, Film und TV. Roger Rabbit, Bugs Bunny (der sogar einen Stern am Walk of Fame in LA hat), Peter Hase und viele ihrer Kumpels und Freundinnen sind beliebt bei Alt und Jung. Und das weiße Kaninchen von Alice im Wunderland des Autors Lewis Carroll hat es zu Kultstatus gebracht. Nicht weniger fliegen den echten Tieren die Herzen zu: bewegliche Ohren und Augen, lange Beine, die ihn rasend schnell die Flucht ergreifen lassen, und ein kuscheliges Fell machen sie zu innig geliebten Haustieren – trotzdem landen sie in einigen Ländern Europas häufig noch im Kochtopf. Dabei sind sie vielseitig begabte und hochinteressante Tiere. Wetten, dass du nicht alles über sie wusstest?

In der Welt der pelzigen Kreaturen gibt es allein schon oft Verwirrung über ihre Namen. Ist ihr Name nun Hase? Oder Kaninchen? Oder ist das gar das gleiche? Lass uns die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser faszinierenden Tiere genauer betrachten.  And let’s see how deep the rabbit hole goes.

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Hasen, Karnickel und Kaninchen?

Beginnen wir mit der Klärung der Begriffe. Der (Feld)Hase ist ein Wildtier und zeichnet sich durch seine langen Ohren und kräftigen Hinterbeine aus. „Karnickel“ ist ein veralteter Begriff, der sich speziell auf die Hauskaninchen bezieht, während „Kaninchen“ der Oberbegriff ist, der alle Arten von Hasen und Karnickel einschließt. Dabei sind Feldhasen eher schlank und groß, Wildkaninchen kleiner, gedrungen bzw. rundlicher und viel leichter. Paaren können sie sich untereinander nicht. Sogenannten Riesenkaninchen sind erst durch Züchtungen entstanden. Und wie, um uns gänzlich zu verwirren, gibt es auch noch Hasenkaninchen, das  ist eine gezüchtete Hauskaninchenrasse.

Hasen leben hauptsächlich in offenen Landschaften wie Wiesen, Grasland und Steppen. Sie bevorzugen Regionen mit niedriger Vegetation, die es ihnen ermöglichen, ihre Schnelligkeit und Fluchtstrategie optimal zu nutzen. In Europa sind Feldhasen beispielsweise in offenen Feldern und landwirtschaftlichen Gebieten anzutreffen. Da kann es schon sein, dass die beim Spaziergang mal einer vor die Füße hoppelt. Kaninchen sind sehr anpassungsfähige Tiere. Wildkaninchen leben oft in Erdbauten, die sie in sandigen oder leichteren Böden graben. Sie sind in der Lage, in unterschiedlichen Umgebungen zu überleben, einschließlich Wäldern, Hügelländern und sogar städtischen Gebieten. Auch die Nähe der Menschen scheuen sie nicht so sehr, da sie sich an menschliche Siedlungen anpassen können.

Wie steht es um den Feldhasen?

Der Feldhase, ein echter Hase, ist in Europa heimisch und hat eine reiche kulturelle Geschichte. In den letzten Jahrzehnten hat der Feldhasenbestand jedoch aufgrund von Jagd und vor allem Lebensraumverlust stark abgenommen.

Glücklicherweise steht der Feldhase heute unter Schutz, und Naturschutzorganisationen setzen sich für ihn und den Erhalt seines Lebensraums ein. Besonders Erntemaschinen sind jedoch weiter ein großer Feind der Feldhasen.

Je mehr wir unsere natürliche Landschaft erhalten, desto größer sind die Chancen, dass uns der Feldhase begegnet und noch viele Generationen erfreut.

Wildkaninchen – erstaunliche Baumeister und so sozial!

Kaninchen lieben Gesellschaft! Sie sind tatsächlich äußerst soziale Tiere und leben gerne in Gruppen. Sie entwickeln enge Bindungen zueinander und kommunizieren miteinander durch eine Vielzahl von Verhaltensweisen, darunter Körperhaltung, Laute und gegenseitiges Putzen. Ihre soziale Struktur ist faszinierend. Ganz besonders beeindruckt uns, dass sie kranke oder schwache Gruppenmitglieder pflegen. Wenn das kein soziales Verhalten ist!

Und „handwerklich“ begabt sind sie obendrein. ;- ) Die unterirdischen Baue der Kaninchen, oft als „Buckelwerke“ bezeichnet, sind wahre architektonische Meisterwerke. Diese Höhlen dienen nicht nur als Schutz vor Feinden, sondern darin wird die Temperatur und Luftfeuchtigkeit reguliert, um ein ideales Mikroklima für die Bewohner zu schaffen. Einige Kaninchenbaue können ein komplexes Netzwerk von Gängen und Kammern haben, das sich über größere Areale erstreckt. In verlassenen Kaninchen-Bauten finden eine Vielzahl von anderen Tieren ein neues Zuhause. Auch das ist sozial, finden wir.

Im Gegensatz zu Wildkaninchen sind Hasen außerhalb der Paarungszeit eher Einzelgänger und führen ein unabhängigeres Leben. Sie sind territorial und markieren ihr Revier durch Duftmarken und sind stets bereit, ihr Revier zu verteidigen. Das „Kommunenleben“ der Kaninchen wäre nichts für sie.

11 faszinierende Fakten über Hasen und Kaninchen

Hasen und Kaninchen vereinigen so einige Superpowers auf sich. Hier sind einige erstaunliche wissenschaftliche Fakten über Hasen und Kaninchen:


1. Wusstest du, dass Hasen schneller sind als die allermeisten Säugetiere ihrer Größe? Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometer erreichen, was sie zu Meistern der Flucht macht. Und wir wissen ja, dass sie noch dazu die sprichwörtlichen Haken schlagen und damit jeden Verfolger abhängen. Deshalb leben sie auf großem (und starken) Fuß, der auch eine enorme Sprungkraft hat.

2. Nachwachsende Zähne? Wie praktisch! Kaninchen haben insgesamt 28 Zähne, die ständig nachwachsen, da sie in der Natur viel kauen, auch wenn man sie nicht immer mit einer Möhre zwischen den Zähnen antrifft. 😉

3. Unterschiedlicher Look der Neugeborenen: Da Feldhasen Nestflüchter sind, werden sie mit Fell geboren, während Kaninchen nackt und blind zur Welt kommen. Sie sind kleine Nesthocker.

4. Wusstest du, dass man die kleinen Hasen Welpen nennt? Da liegt keine Verwechslung mit den Hunden vor. Die Jungtiere beider Gattungen tragen denselben Namen, während die erwachsenen Männchen Rammler und die weiblichen Tiere Zibben heißen.

5. Hasen verfügen über die bemerkenswerte Fähigkeit, ihre Ohren in verschiedene Richtungen zu drehen, um Geräusche wahrzunehmen. Bis zu 270 Grad können sie sie drehen, ganz schön akrobatisch! Und mit diesen, übrigens Löffel genannten, Ohren können sie auch die Körpertemperatur regulieren, da hier viel Blut fließt, das sie über die dünne Haut kühlen können.

6. Nicht nur lange Ohren, sondern auch scharfe Augen: Kaninchen sind nachtaktiv und haben eine ausgezeichnete Nachtsicht, um in der Dunkelheit Fressfeinde zu erkennen. Feldhasen hingegen gelten als kurzsichtig und nehmen eher Bewegung hervorragend wahr.

7. Vegane Freunde? Hasen und Kaninchen sind reine Pflanzenfresser. Kaninchen brauchen in der Haltung ca. 80% Heu, aber auch frische Kost mit Gemüse, Obst und Kräutern. Wer ein Kaninchen als Haustier hat, sollte sich genau über das Futter informieren, da die Tiere nicht alles vertragen. Zu ihrem Erstaunen haben Wissenschaftler allerdings erst vor Kurzem herausgefunden, dass manche wilde Arten wie der kanadische Schneeschuhhase aber auch Fleisch fressen, wenn das Gras unter einer dicken Schneedecke begraben ist.

8. Kaninchen sind für ihre Neugierde bekannt und untersuchen gerne ihre Umgebung. Ihr Orientierungssinn ist dabei erstaunlich ausgeprägt.

9. Die Tarnung von Hasen und Kaninchen durch ihre Fellfarben ist beeindruckend und hilft ihnen, sich vor Raubtieren zu verstecken. Besonders bei Raubvögeln ist dies lebensnotwendig. Hasen können sich in kleine Erdmulden drücken und lange regungslos verharren.

10. Die Lebenserwartung von Hasen und Kaninchen variiert je nach Art und Lebensraum, kann jedoch in freier Wildbahn oft kürzer sein als in menschlicher Obhut. Bis zu 12 Jahre können sie im Schnitt alt werden.

11. Trotz ihrer hervorragenden Nagezähne zählen die Hasen und Kaninchen nicht (mehr) zu den Nagetieren, sie gehören vielmehr zu den Hasenartigen.

Privathaltung von Hasen und Kaninchen – gewusst wie

Hasen und Kaninchen sind beliebte Haustiere und viele Menschen schätzen ihre Gesellschaft. Es ist jedoch wesentlich, sie artgerecht zu halten. Was heißt das?

Wir haben gesehen: Kaninchen sind überaus gesellig und sowohl Kaninchen als auch Feldhasen sind Bewegungstiere.  Deshalb solltest du, falls du die Verantwortung für ein Kaninchen oder einen Hasen als Haustier übernehmen möchtest, sicherzustellen, dass diese Tiere ausreichend Platz und Bewegung haben, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen. Käfighaltung ohne Auslauf ist nicht artgerecht und kann zu Verhaltens-und Gesundheitsproblemen führen. Und Kaninchen sollte man niemals alleine halten, sie lieben das Gruppendasein. Auch über das Futter sollte man sich genau informieren, wie wir schon gesehen haben. Vieles, was wir als gesundes Obst und Gemüse essen, ist für diese Tiere giftig.

Hasen auf der Rennbahn und leider auch im Kochtopf

Es mag überraschend klingen, aber es gibt tatsächlich professionelle Hasenrennen bzw. Spring-Competitions in einigen Teilen der Welt wie beispielsweise in Großbritannien und Skandinavien. Diese Wettbewerbe zeigen die Schnelligkeit und Beweglichkeit von Hasen. Hasen werden oft grausam trainiert und auf Parcours geschickt, um ihre Renntalente und Springkraft zu demonstrieren. Ob diese Art Sport mit Tieren noch zeitgemäß ist, wollen wir mit einem großen Fragezeichen versehen.

Besonders Kaninchen erleiden oft ein anderes Schicksal. Die kommerzielle Kaninchenmast ist in einigen europäischen Ländern weit verbreitet, insbesondere in Frankreich, Italien und Spanien. In diesen Mastanlagen werden tausende Kaninchen oft unter beengten Bedingungen gehalten. Und leider ist die „Produktion“ von Kaninchenfleisch in den letzten Jahren sogar gestiegen, als vermeintliche Alternative zu anderen Fleischsorten. Den traurigen Spitzenrang nimmt hier China ein. In einigen Kulturen werden Hasen und Kaninchen als Delikatesse betrachtet und in kulinarischen Traditionen geschätzt. Dies führt zu unterschiedlichen Ansichten über den Umgang mit diesen Tieren. Während sie in einigen Ländern als Haustiere gelten, werden sie in anderen als Nahrungsmittel angesehen. Diese kulturellen Unterschiede existieren und sollten respektiert werden. Grundsätzlich stellt sich für uns immer die Fragen nach dem Umgang mit Leben, dem Umgang mit unseren Mitgeschöpfen.

Die Legende vom Osterhasen

Die Legende vom Osterhasen hat sich also über die Jahrhunderte hinweg entwickelt und ist zu einem wichtigen Bestandteil des Osterfestes in vielen Kulturen geworden. Sie verbindet heidnische Fruchtbarkeitssymbole mit christlichen Glaubensüberzeugungen und ist heute ein Symbol für Freude und Erneuerung während der Osterfeierlichkeiten. Der Name „Ostern“ leitet sich wahrscheinlich von der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara ab. Ostara wurde oft mit Hasen und Eiern in Verbindung gebracht, die beide Zeichen der Fruchtbarkeit sind.

Übrigens gibt es den Osterhasen nicht überall. Beispielsweise in Australien (hier kommt zu Ostern das Bilby, ein kleines Beuteltier), Schweden und Finnland sind andere Tiere dafür zuständig.

Die Herkunft der Redewendung „Alter Hase“

Vielleicht fragst du dich nun noch, wo um alle Welt die Redewendung „Alter Hase“ herstammt? Des Rätsels Lösung ist die Jägersprache. Mit diesem Ehrentitel belegte man erfahrene Jäger, die viel Zeit in der Natur verbracht haben und daher in ihrem Metier bestens bewandert sind. Diese Bezeichnung hat sich im Laufe der Zeit zu einer allgemeinen Umschreibung für versierte Personen entwickelt, unabhängig von ihrer Tätigkeit. Der Ursprung liegt im Verhalten von alten Hasen im Vergleich zu jüngeren. So lassen sich die erfahrenen nicht so schnell aufjagen, da sie dann nur noch die Flucht als Ausweg haben. Sie nutzen lieber die Fähigkeit, sich selbst auf flachem Gelände so flach niederzulegen, dass Raubtiere wie Wolf, Hund oder Greifvogel sie nicht wahrnehmen

Also sei kein Hase und schließe Freundschaft mit den wundervollen pelzigen Hopplern! Sie sind sozial, neugierig, verspielt und schützenswert … auch weil sie eben so verdammt süß sind.